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litera[r]t
[heft 9] [oktober 2013] wien - st. wolfgang



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Autor.Verleger.Leser.
Armin Anders


Der Mensch ist ein Abgrund.
Georg Büchner


1.
Im Anfang war das Wort.
Dann kam der Autor hinzu (ein Schöpfer oder so, irgendwie halt) .
Der Autor nahm das Wort (es war einfach nur da) und die Suche nach einem Verleger (Sie verstehen wahrwohl den schöpferischen Wortwitz!) auf.

2.
Der Autor war sich einfach nicht genug (wie auch) , deren Worten waren zu viele (insgesamt) , also suchte der Autor immerzu den Verleger auf, doch einen Leser zu finden, einen Leser nach dem Maß des Autor, gesucht von einem Verleger – irgendwie eine verlorene Sache, oder?

Ist nun ein Leser gefunden und bleibt der Leser unbedingt unbestimmt (was auch ist das, das "Ding" an sich?) , findet sich in der Folge die Frage des Maßes ohne Antwort, weiterhin.

Alsbald empfindet der Autor einen seelischen Verrat und erfährt der Verleger einen anhaltenden monetären Verlust, der Leser bleibt über wie immer – und keiner versteht, wie es überhaupt dazu kommenhättesollendürfen.

3.
Schwer liegt die Enttäuschung - schwer zu sagen, was schwerer liegt:

      1. Das Loch, in das der Autor fällt? und/oder
      2. Das Loch in der Bilanz des Verlegers (denn sein Buchhalter hält seine Zahlen zusammen,
          auch wenn der Verlag auseinander fällt – und die hält er dem Verleger stets anlagend vor)
?
      3. Und überhaupt alles?

4.
Im Anfang also war da ein Wort oder viel oder viel zu viele, dann – in der Mitte sozusagen - der Autor, ein Schöpfer irgendwie, aber ein verlorener, und dann am Ende der Verleger, von Anfang an am Ende sozusagen, und/oder/was?

5.
Was ist es wert – das Wort?
Was bleibt denn – vom Autor?
Was hat Bestand – an Verlegtem?


6.
Wir stieren alle alleine in das Loch zuletzt, wortlos.
Wir (verlorenen) Autoren, wir (versuchte) Verleger, wir Leser?
Es ist ein großes Fehlen, unten/oben? Ja. Nein. Vielleicht. Wer weiß schon!

7.
Die Welt ist was im Fallen ist.



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