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AUFZEICHNUNGEN ZUR ZEIT


AUFKLÄRUNG UND ABGRÜNDE
(IN) DER MENSCHHEITSGESCHICHTE


In Wirklichkeit sind [die Menschen] nicht so tief gesunken, wie wir fürchten, weil sie gar nicht so hochgestiegen waren, wie wir's von ihnen glaubten. Sigmund Freud, Zeitgemäßes über Krieg und Tod, 1915

I

Im 18 Jahrhundert trat die Aufklärung in die MenschheitsGeschichte ein und revolutionierte diese: Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung (Immanuel Kant, 1784).

All men are created equal (Amerikanische Unabhängigkeitserklärung, 1776).
Liberté! Égalité! Fraternité! (Französische Revolution, 1789).

Der Abgrund rückte ein wenig weg von uns (allen).


Im 19. Jahrhundert institutionalisierten sich die Bewegungen und die Kräfte der Aufklärung und traten als universitäre (Natur)Wissenschaften und akademische sowie angewandte Forschung, als (Philosophie)Psychologie und soziale unternehmerische Technologie, als (Staats)Bürokratie und als national(bürgerliche) WachstumsIdeologie an die Seite der (noch monarchischen) Macht, der (patriarchalen) Herrschaft und kapitalistischen FortschrittsHerrlichkeit (das SYYTEM K).

Wir nennen das die Moderne, genauer gesagt: den Prozess der Modernisierung.
Die industrielle Revolution nahm ihre unaufhaltsame Fahrt auf und beschleunigt diese bis ins Heute.


Der Abgrund weitete sich in nie gekannter Art und Weise aus.


II

Das 20. Jahrhundert, dem inexistenten Jahrhundert, da es nur die Fortsetzung des 19. Jahrhunderts mit neuen und anderen Formen war(ist), zeigte sich in radikal avantgardistischen Arten des Aufbruchs einerseits sowie radikal militaristischen und barbarischen Weisen des Um- und Abbruchs andererseits.

Das 20. Jahrhundert zeigte (in) der MenschheitsGeschichte einmalig und massenhaft die Gesichter(fratzen) des (totalen)totalitären Horrors: Weltkrieg. Holocaust. Atombombe.

Abgründe um Abgründe um Abgründe öffneten sich ebenso erbarmungslos wie weltweit.


III

Heute, im 21. Jahrhundert, stehen wir nun mit allem, was wir (nicht) haben und (nicht) sind, am Rande eines gewaltig grausamen, eines unermesslich gewaltsamen Abgrunds wie niemals zuvor in der MenschheitsGeschichte: dem möglichen Ende aller Zivilisation.

Und morgen?
Da sind wir mit Sicherheit schon einen (Fort)Schritt weiter.


Armin [Anders]


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